Dienstag, 10. September 2024

Achenseelauf 2024 - der Kaiserschmarrn war unverdient

 Hallo Leute,

ich bin frustriert. Ernüchtert. Das Minimalziel für unsere (wenn ich richtig gezählt habe) 11. Teilnahme am Achenseelauf war "unter 3 Stunden", Bisher hatte Frauchen immer zwischen 2:52 und 2:58 Stunden gebraucht .... ich war ja ehrlich gesagt sowieso skeptisch, die Vorbereitung verlief jetzt nicht so dolle. Andererseits war ich doch zuversichtlich: wenn Frauchen die ersten 14 km bis Achenkirch halbwegs in time bewältigt, dann wäre der Steig für sie als tranierte Speedhikerin ein Kinderspiel.

Aber erstmal von vorn. Mittwoch sind wir angereist. Donnerstag hat Frauchen das Tapern wieder "Tabern" geschrieben. Nämlich "Traben auf Berg". Ziemlich steile und technische Wanderung hoch auf den Ochsenkopf, da geht man vom Weißenbachsattel rechts hoch, oben auf dem Grat dann statt links zum Stamser Joch rechts rüber zum Ochsenkopf. Tja. Die ganze Zeit im Aufstieg schöner Sonnenschein. 



 Blick über den Grat runter ins Inntal:

Im Original sah das noch viel schwärzer aus. Also wieder runtergewetzt. Das Wetter hielt aber. Freitag noch eine kleinere Wanderung, Samstag dann der obligatorische Spaziergang nach Maurach zum Minigolfspielen. Der Betreiber erwartete die Menschen schon, er weiß ja, dass sie jedes Jahr am Tag vor dem Lauf kommen. Frauchen hat wieder krachend verloren. (Falls es die Zensur in Form von Herrchen durchlässt: Donnerstag hatten sie schon auf dem neuen Minigolfplatz in Pertisau gespielt, da hat Frauchen gewonnen!) Danach war Frauchen bei der Startnummernausgabe und traf sich dann noch mit einer Bluesky-Bekannten aus Wien, die auch startete. Ich inspizierte zwischenzeitlich das Startersackerl: Nudeln, o.k. immer gern genommen. Und endlich mal ein Stirnband, wir haben ja erst rund ein Dutzend ... 

Falls jemand von den Sponsoren das liest: bitte bitte mal was anderes.Die ersten Jahre gab es ein Sun Shield, ein Laufshirt, ein Buff - alle drei sehen wir regelmäßig bei anderen Läufen, bzw. nutzt Frauchen auch sehr gern. Aber die ganzen Stirnbänder, die kann sie gar nicht alle anziehen ...

Die Wettervorhersager für den Lauftag verhieß: das warme Wetter sollte noch bis nachmittags durchhalten, dann Umschwung. Hier ein paar Impressionen vom See:


Start wie immer 10 Uhr. Wir um fünf vor 10 da. Start auf 10:15 Uhr verlegt, weil Rindviecher (zweibeinige) mit Rindviechern (vierbeinigen) Almabtrieb auf einem Teil der Laufstrecke gemacht hatten. Und diese gereinigt werden musste .. die bräunlichen Überreste sahen die Läufer zwischen Buchau und Achenkirch noch sehr schön.

Frauchen lief also los, wir feuerten sie noch kurz an und setzten uns dann ins Auto, um unsere übliche Supportstelle in Achenkirch einzunehmen. Frauchen trabte munter fürbass, bis km 10 lag sie sehr gut im Zeitplan. Um dann einem menschlichen Bedürfnis nachgeben zu müssen, glücklicherweise gab es am Badestrand Seehofkapelle öffentliche und kostenlose Toiletten. Dixies standen nämlich im Gegensatz zu früheren Jahren keine mehr parat. Also Zeit verloren. Ich war schon ziemlich unruhig, bis sie angehoppelt kam. Runder Laufstil sieht anders aus. Aber 1:42 Stunden war sie dieses Jahr auch noch  nicht so oft durchgelaufen ... Herrchen reichte erst die Cola light für ein paar Schlucke, dann die zweite Wasserflasche für die zweite Hälfte. Ich quiekte sie aufmunternd an, denn sie war nun schon 4 Minuten über der Marschtabelle!

Zweiter Teil, der Steig: normalerweise ihr Metier! Dieses Mal hing sie aber hinter einer 12er-Gruppe, und kam und kam nicht vorbei. Was ätzend ist, nicht das eigene Tempo laufen / gehen zu können, und Sekunde um Sekunde zu verlieren, nur weil Sturköppe nicht einsehen, dass sie kurz beiseite treten sollten. Jedenfalls, an der Gaisalm hatte sie 2:24 Stunden auf der Uhr, und wusste, das wird nix mehr mit Sub3. Dafür hätte sie 2:15 haben müssen. Und diese 9 Minuten waren es dann auch, die sie über den 3 Stunden lag. Wie immer sprang ich kurz vor dem Ziel auf und wir finishten gemeinsam in 3:09,34 Stunden: 



Diese drei Fotos alle von Sportograf. Jetzt geht es mit unseren weiter. Ich habe mir die Finishermedaille (leider auch aus Holz, sehr einfach gehalten, schade, das soll nachhaltig sein, ist es aber nicht, Frauchen weiß, wovon sie spricht) umhängen lassen und dann sind wir ab ins Hotel.

Den Kaiserschmarrn hatten wir eigentlich beide nicht verdient, mit dieser Zeit und Platzierung: 805. von 884 Startern, 264. von 304 Damen, in ihrer AK nur 8. von 9. Und selbst in der AK70 wäre sie nur Dritte geworden! Das muss nächstes Jahr schneller werden, ich will nicht nochmal so als Coach versagen.

Und abends gab es als Nachtisch tatsächlich auch nochmal einen Kaiserschmarrn! Pünktlich hatte auch der Regen eingesetzt, am Montag Morgen hatte es mollige 8 Grad bei Dauerregen ... da hatten wir nochmal Glück gehabt.

Nach Heimkehr warteten dann noch demütigende, ach was sage ich, erniedrigende Stunden auf mich! Ich musste nackt herumsitzen, während mein Anzug gewaschen wurde! Fotos habe ich aber verhindert.

Bis bald, Euer Iwan


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