Montag, 11. Juli 2022

Neuer Titel, alte Strecke, gute Zeit: 5 km in Frankfurt

 Hallo Leute,

wer uns kennt, weiß, dass wir schon seit vielen Jahren beim WomensRun in Frankfurt starten. Frauchen mag ja nicht gern schnell laufen, deswegen melde ich sie da immer an, um wenigstens ein bißchen Tempohärte reinzukriegen. Außerdem ist es immer ein nettes Wochenende in Frankfurt bei Freundin und Patenkind, die Orga ist super, schönes Ambiente und gut gefülltes Startersackerl.

Nun gibt es ja leider die WomensRun-Serie nicht mehr. Umso erfreuter war ich zu sehen, dass unter dem Namen Frauenlauf Frankfurt das bisherige Orga-Team den Lauf erstmals seit 2019 wieder anbot. Uns flugs bei der Freundin eingeladen und angemeldet ... wobei ich ja sehr hoffte, endlich wieder eine vernünftige 5 km-Zeit aus Frauchen rauskitzeln zu können. War sie dort früher mehrfach unter 30 min gelaufen (z.B. Bericht 2019), so hatte sie nach ihrer Corona-Erkrankung echte Konditions- und Geschwindigkeitsprobleme. Als Bestes stand eine 32:30 Zeit bei einem virtuellen Lauf zu Buche.

Freitags (fast) staufrei dorthin gefahren, ich bezog unser Zimmer und vor allem ein weit obenliegendes Regal (ich sage nur "Katzen, zwei Stück, kratz- und spielbereit"!). Danach nettes Geschnatter mit Freundin und Patenkind, abends dann noch Treffen mit einer Tante – wir kommen ja ursprünglich aus Frankfurt. Samstag der Blick nach draußen und auf die Wettervorhersage: prima, heiter bis wolkig, leicht schwül, mittags 25 bis 27 Grad. Also perfekt für Frauchen. Die Freundin wollte wieder den Support machen, das Patenkind hat wegen gesundheitlicher Probleme seine Läuferkarriere an den Nagel hängen müssen ... also musste Frauchen unsere Farben vertreten. Apropos Farbe: statt magenta / brombeer gab es dieses Jahr ein wunderschönes zartgrünes Funktionsshirt von Asics. In dem dann rund 97 % der Läuferinnen starteten. Mit einer anderen Farbe - so wie Frauchen, die nichts Ungewaschenes an ihre Haut lässt - fällt man prima auf, ist gut im Pulk zu erkennen, aber wird vom offiziellen Lauf-Fotografen ignoriert.

Und apropos Pulk: wir kamen rund 90 min. vor Start an. Und wunderten uns, wie leer der Parkplatz am Waldstadion war. Sorry, Eintracht, aber bei so vielen Umbenennungen des Stadions und für mich als alten Frankfurter ist es einfacher, bei "Waldstadion" zu bleiben. Rübergedackelt zur Startunterlagenausgabe: auch keine Schlange, freundliche Helfer, Frauchen hatte schnell ihre Startnummer und ihr Shirt. Dann ging die Warterei los, denn die Sponsorenstände (Make up, Zöpfe flechten, Aloe Vera usw.) waren auch schnell abgelaufen. Dafür hat Frauchen eine neue Spitzenleistung im "nervösen-vor-dem-Startschuss-auf-die-Toilette-gehen" aufgestellt: sage und schreibe 4mal in 75 min!

Dann ging es zur Startaufstellung: in Bestzeiten waren es 3.000 Starterinnen über die 5 km. Jetzt: ein paar Hundert, hochgerechnet. Die Moderatorin hatte größte Mühe, Stimmung zu erzeugen. Und alle sollten aufrücken, sodass Frauchen auf einmal in der dritten Startreihe stand ... der Kurs war gegenüber den Vorjahren wieder leicht modifiziert, aber die einzelnen langen Geraden sind uns Mehrfachstartern ja bekannt. Vom Start erstmal leicht bergab, scharfe Linkskurve, leicht ansteigend weiter, später im Wald lange Geraden, rund ums Stadion, und km 5 war dann der umgekehrte erste km. Sonst war immer Hauen, Stechen, langsame Läuferinnen überholen, an Walkerinnen vorbei grätschen ... dieses Jahr: Frauchen wurde mehrfach überholt, konnte selbst nur eine Handvoll Läuferinnen einsammeln und lief meistens allein. Der erste km in erfreulichen 6:08 min, aber sie merkte schon, sie läuft am Anschlag. Aber ich bin anscheinend so furchteinflössend und sie hatte ordentlich Angst vor meiner Reaktion, denn sie nahm kein Tempo raus. Km 2, Zeit unter 6 min. Km 3, dito. Km 4, gefühlt kurz vor Umfallen, aber 23:45 - sah gut aus. Ich habe ihr erst hinterher ihr Laufvideo gezeigt, Donald Duck gekreuzt mit einem Rumpelfüssler, sage ich dazu nur, von wegen "leicht & locker" ...




Scharfe Rechtskurve und dann noch ein paar hundert Meter bis zum Ziel. Auf ihrer Uhr: 28:02. Blick hoch (jaja, die Gerade steigt leicht an) zur großen Zieluhr - die sprang gerade auf 29 um! Panik, weitergerannt, so gut es ging. Mein Dappes hatte halt mal wieder den Unterschied zwischen Brutto- und Nettozeit vergessen! Die Freundin und ich warteten direkt hinter der Ziellinie - mitten auf dem Weg, war ja nichts los. Und brüllten ganz laut. Das machte die Moderatorin aufmerksam, sie brüllte mit "Iwan wartet" und so kamen wir zu unserem ersten Zielinterview (ich hoffe, das klappt, erstes Video, dass ich einbinde ...):

Die Zeit: 29:38 min. Die beste und schnellste 5 km-Zeit seit 2019, und vor allem seit Corona. Ich bin halt doch ein guter Coach, hatte schon an mir gezweifelt ...

Damit ist Frauchen 31. von 128 Starterinnen mit Zeitmessung geworden, also im ersten Viertel. Sehr zufriedenstellend.

Uns haben nur die Veranstalter leid getan. Ein bestens organisierter Lauf, für das Startgeld von 34 Euro (Frühbucher hätten weniger gezahlt) hat es sehr viele Produktproben gegeben und das schöne Shirt:

Sie hätten mehr Starterinnen verdient gehabt. Man merkt, dass die (wahrscheinlich kostenlose) Promo durch die Runners World wie früher fehlte. Hoffentlich halten sie durch und es gibt den Frauenlauf 2023 wieder. Im Flyer sprachen sie schon davon, dass die Sponsoren recht zurückhaltend waren - nicht aufgeben, Aline und Julia, Projektleitung! Ich würde Frauchen jedenfalls sofort wieder anmelden, das wäre dann so langsam der 10. Start dort.

So, nun aber zurück zum ernsten Training. Ende Juli steht mit den Weinheim Trails die nächste Bewährungsprobe an.

Bis bald, Euer Iwan





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