Hallo Leute,
dieses Wochenende waren wir in Salzburg. Die Vorzeichen waren extrem ungünstig ... aber von vorn. Letztes Jahr war Manu (die wir über Twitter und mit ihrem Blog kennengelernt hatten) in Salzburg beim Trailrun gestartet und hatte so stimmungsvoll davon berichtet, dass Frauchen auch mal wollte. Vor allem der Einlauf in die Festung Salzburg in der Abenddämmerung sollte es sein. Nun hatte das Trailrunning Festival gegenüber 2013 umgestellt: es gab zwei Distanzen, einmal 7,2 km, eine Runde, Start und Ziel auf dem Kapitelplatz, und einmal 15 km, zwei Runden, ca. 570 Höhenmeter und Einlauf in die Festung. Also gut, Berge hatten wir ja trainiert (schließlich dieses Jahr den Zermatt HM mit 1.300 Höhenmetern und den Achenseelauf gefinisht), Treppen auch, also Anmeldung für die 15 km. In Mallorca letzten Schliff bei Bergläufen und konstantem immer-zu-Fuß-in-den-8.-Stock-Hochlaufen geholt. Und dann das Desaster: gleich beim Heimkommen Erkältung eingefangen. Die immer hartnäckiger wurde. Teilweise übles Gekläffe. Donnerstag wars dann ganz schlimm. Ich habe schon über Abmeldung nachgedacht, Frauchen war aber noch zuversichtlich. Freitag dann nach Salzburg gestartet. Und zwischendurch auch mal die Mail des Orgateams durchgelesen. Da stand was von über 1.200 Stufen ... Ups.
Die Erkältung gedieh prächtig und hatte sich ordentlich eingenistet. Also am Samstag mittag umgemeldet auf die kürzere Distanz, denn 15 km mit zwei Runden hätte Frauchen nicht durchgehalten. Dann haben wir uns mit Manu und Andre getroffen, die Festung halt so besichtigt (denn der Einlauf war ja nun nicht mehr möglich) und um 16:30 Uhr dann beim Start eingefunden. Jonathan Wyatt war der prominenteste Starter für den Festungslauf (eben die 15 km), wir haben ihn schon mal beim Start beklatscht. Dann durfte Frauchen in den Startbereich, Herrchen, zwei Freunde und ich warteten. Und sahen bei der Startrunde um den Dom ein schwerfällig wie ein Ackergaul trampelndes Frauchen. Das von allen überrollt wurde. Au weia, das konnte ja heiter werden. Glücklicherweise hat sie auf mich gehört und eine Flasche Wasser mitgeschleppt - sah zwar bizarr aus für einen 7 km-Lauf, hat ihr aber eine immer feuchte Kehle beschert. Frauchen meinte dann: "Erstmal ging es gefühlte 500 Treppenstufen steil nach oben. Tolle Aussicht. Wenigstens 3 wieder überholt. Dann vorsichtig weitergetrabt, immer mit dem Gedanken ans Nicht-Übernehmen-Wollen. Zwei Schleifen auf dem Mönchsberg, eine rechts, eine links, brachten tolle Aussichten auf Salzburg und die schneebedeckten Berge." Übel war eine kurze Strecke schlammiger Trampelpfad steil bergauf im Wald - da kam von oben ein schwarzer Labrador mit Frauchen (das munter ignorierte, auf einer Rennstrecke zu sein). Frauchen als erste, danach noch 2 Läufer hangelten sich am gespannten Seil nach oben. Labrador springt Frauchen ganz begeistert an - die taumelt kurz, reicht Labrador nach unten weiter. Die nächste Läuferin hat er dann so angeknurrt, dass sie kurz stehenbleiben musste - das hat sie uns im Ziel erzählt. Schade, dass war das eine von zwei Mankos bei diesem Trailrun. "Danach haben mich schon die Schnellsten aus dem 15 km-Lauf mit ihrer zweiten Runde überrannt. Wyatt und Co. mal in voller Action zu sehen, das hat schon was. Die rennen auch bergrunter teils im Zehenspitzenstil! Und doppelt so schnell wie unsereins ..." Das zweite Manko war dann im Ziel: Keine Stimmung, kein Sprecher, kein gar nix. Ich bin wie üblich die letzten paar hundert Meter eingestiegen, um mit Frauchen zu finishen. Aber man sah eigentlich gar keine Ziellinie, es war irgendwie wie beim Stopp nach einem Trainingslauf. Dann habe ich mir die sehr schöne Medaille umhängen lassen und bin gleich zu Manu und Andre, um sie für Euch zu interviewen. Andre (mit 44 Minuten): "Schrecklich! Herausfordernd" Manu:
"Das war mal ein richtiger Trail!" Zuschauer zu Frauchen: "Mit der
schönen Startnummer wird nicht aufgegeben" (Frauchen hatte die 111, und
ging gerade an einem sehr steilen Stück ...). Frauchen: "Im Leben laufe
ich hier kein zweites Mal diese Stufen hoch!" Für die Statistik: 94. von 109 Finishern, plus 34 DNF - das ist gar nicht mal so übel ... wobei ich uns natürlich einen besseren Saisonabschluss gewünscht hätte. 54,25 Minuten für die 7,2 km (angegeben) bzw . 7,7 km (laut Andres GPS).
Mit einem Tag Abstand - es war ein schöner Lauf - Danke für den Tipp, Manu! Und Salzburg ist auf jeden Fall eine Reise wert. Was wir außerhalb des Laufes getrieben haben, dazu im nächsten Post mehr. Seid gespannt, ich hatte ein echtes Rendezvous!
Bis dahin Euer Iwan
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5 Kommentare:
Treppen, Trail und Stadt: Was will man eigentlich mehr?
Na gut, keine Erkältung ;)
Tas (Entschuldigung, Markus, Das) stimmt :-)
Hach, das war so ein tolles Wochenende! Ich schwelge noch in Erinnerungen ... Diesmal wußte ich gleich beim Zieleinlauf dass ich 2015 wieder dabei sein muss :-)
War toll Dich Iwan + Familie mal wieder zu sehen!
Toller Bericht! Besonderes Glückwunsch an ,,Frauchen'' die trotz Erkältung weitergemacht hat, und das auch noch gut. Leider kann man sich Krankheiten nicht aussuchen und leider kommen sie dann in genau solchen Situationen, großen Respekt, dass ihr nicht abgebrochen habt, weiter so!
Hallo Jens,
Danke für die Blumen! Ja, dieses Laufjahr stand erkältungstechnisch unter keinem guten Stern - zweimal pünktlich zum Wettkampf ... aber wer weiß, wofürs gut war!
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