Mittwoch, 19. November 2025

Für einen Winterlauf anziehen ist schon selbst ein Workout

 Hallo Leute,

letzte Woche konnte Frauchen noch in kurz laufen gehen, gestern war es mollige 1 Grad. Und somit gestaltete sich das Anziehen fürs Laufen allein schon zu einem Mini-Workout: Sachen zusammensuchen, die im Sommer in den Untiefen des Schranks verschwunden waren. Und dann alles anziehen. Ich vergleiche mal:

Sommer = 5 Kleidungsteile:

  1. Kurze Hose
  2. Socken (kurz)
  3. Unterhose
  4. Sport-BH
  5. Shirt / Singlet

Winter = 10 Kleidungsteile: 

  1. Lange Hose
  2. Socken (lang)
  3. Unterhose
  4. Sport-BH
  5. Shirt 
  6. Longsleeve
  7. Jacke
  8. Handschuhe
  9. Buff für den Hals
  10. Stirnband / Buff als Ohrenschutz

Ganz ehrlich, ein weiterer Grund, den Winter nicht zu mögen! Geht Euch das auch so? 

Bis bald, Euer Iwan

P.S. Ich habe die Teile einfach aufgezählt. Frauchen zieht sie schon in der richtigen Reihenfolge an! 

Dienstag, 4. November 2025

Leute, so alt ist Frauchen doch gar nicht!

 Hallo Leute,

Frauchen ist ja bekanntlich Baujahr 1963. Wobei ich ja finde, AK60 hört sich netter an. Sie ist ein Babyboomer. Inzwischen leider oft abgekürzt als Boomer und mehr negativ gemeint ... 

Wo war ich? Bin ich inzwischen auch schon altersvergesslich? Also, sie ist wie gesagt über 60. Ja, Frauchen, ist nun mal eine Tatsache. Auch wenn sie sich viel jünger fühlt. Und auch oft jünger geschätzt wird. Gar putzig war neulich das Testergebnis für "Messe Dein biologisches Alter anhand der Tatsache, wie lange Du auf einem Bein stehen kannst, das andere angewinkelt an der Wade". Für alle 5 Sekunden durfte man ein paar Jahre vom eigentlichen Alter abziehen. Als es bei ihr dann unter 18 ging, habe ich sie doch nett aufgefordert, langsam mal das zweite Bein auch wieder auf den Boden zu setzen ... Denn auch wenn sie noch gut erhalten ist, unter 18 wäre doch etwas übertrieben!

Und schon wieder bin ich abgeschweift. Ich werde wohl doch senil. Zurück zum Thema, Iwan! Sie fühlt sich nicht wie 60+. Beziehungsweise stellt sie sich die Frage, ob viele andere um sie herum vielleicht "60+" falsch sehen. Sie bekommt Einladungen zu "Senioren-Nachmittagen", damit sie nicht einsam zuhause rumsitzt. Versteht mich nicht falsch, ist gut und viele freuen sich sicher drüber, aber bei ihr kam das gar nicht gut an. Auch Angebote für Rheumadecken oder "leichte Aktivitäten in der Gruppe, z.B. Spazierengehen" finden nicht ihr Wohlgefallen. Letzteres beanwortete sie mit "da habe ich keine Zeit, da stehen 15 km Waldlauf auf meinem Programm!"

Der Höhepunkt ist aber die Werbung per Mailing von einer großen Versicherung, bei der sie - leider - noch andere Produkte hat. Leider, weil sie sich sonst komplett für Mailings von denen sperren lassen würde. Kaum war sie 60 geworden, kam der erste Brief: "In ihrem Alter müsse sie an den Fall der Fälle denken" (= subtile Marketingumschreibung für Abnippeln, den Löffel abgeben) und "sie möge doch bitte ihren Angehörigen ersparen, dass diese die Kosten für ihre Beerdigung tragen sollten".

Wie bitte? Erstens ist sie noch sehr fit und geht davon aus, dass die Mehrzahl ihrer Alterskollegen das auch ist. Jedenfalls kam dieser erste Brief wie ein Schlag ins Gesicht. Zweitens, und da kommt der Banker in ihr durch: an einer Sterbegeldversicherung verdient nur einer. Nämlich die Versicherung. Also never nie nicht wird sie so etwas abschließen.

Die Versicherung gibt nicht auf. Alle 3 Monate kommt der nächste Brief, mit "wir haben Sie doch schon darauf aufmerksam gemacht" oder "haben Sie schon eine Entscheidung getroffen?" Ja, hat sie. Daran ändern auch die nächsten 10 Briefe nichts ... 

Bis bald, dann hoffentlich wieder mit erfreulicheren Themen

Euer Iwan 

Sonntag, 19. Oktober 2025

Altmühltrail: Frauchen hatte zu viel Laufspaß

 Hallo Leute,

jetzt fragt Ihr Euch sicher: Wie kann das gehen? Kann man zu viel Laufspaß haben? Ja, geht. 

Aber von Anfang an. Letztes Jahr hat uns der Altmühltrail sozusagen "angefixt". Also habe ich Frauchen am Rosenmontag gleich für 2025 angemeldet - das ist nämlich immer der Tag für den Anmeldestart. Und die wenigen Startplätze sind jeweils ratzfatz ausverkauft. Wenige deswegen, weil die Strecke in sensibler Natur verläuft und nicht unbegrenzt Starter verträgt.

Am 18. Oktober sind wir also wieder von Nürnberg, Umweg über Altdorf, Oma plus Rollator ins Auto hieven, nach Dollnstein gefahren. Wettervorhersage so 10 / 11 Grad, Sonne kann rauskommen, kann aber auch wegbleiben. Also dabei: kurze Laufhose. Lange Laufhose. Laufshirt. Dünne 2. Schicht, Dicke 2. Schicht, Buff. Windjacke. Socken für lange Hose. Socken für kurze Hose. Sagt mal, habt Ihr das auch, dass Ihr so viel zur Auswahl mitschleppt?

In Dollstein angekommen, gekreist und Parkplatz gesucht. In eisigem Wind (eisig jedenfalls für Frauchen, die immer noch auf Mallorca-Temperatur läuft) zum Start-/Zielbereich gegangen und Startunterlagen abgeholt. Wartezeit: genau ... 0 Sekunden. Wie gesagt, familiäre, dabei professionelle Orga. Wieder zurück zuum Auto, schlotternd aus Jeans, Fleece und Anorak umgestiegen in kurze Hose und dickere Schichten oben. Ich hatte Frauchen zu kurz geraten - sinistrer Hintergedanke: wenn sie friert, läuft sie schneller, weil sie ins Warme will!

Sie trabte mit Oma zurück zum Start, ich musste im Auto warten.

Die Wartezeit bis zum Start um 12 Uhr war kurz. Noch kurz @Fleggo begrüßt, der ein Zeitziel von 55 hatte (Spoiler: eigentlich geschafft, bei ihm standen 55 min und ein paar Skeunden auf der Finisheruhr), staunend zugeguckt, wie sich ingesamt 5 Hunde mit angeleinten Läuferinnen hinter mir einreihten, und dann ging es schon los. Bäh, ich hatte diesen stinkenden blauen Rauch vergessen, den sie beim Start loslassen! Eine Runde durch den Ort, an meinem Auto vorbei, Iwan kurz zugewinkt - und dann auf einmal einen ersten Anstieg über Kopfsteinpflaster hoch und wieder runter - diese Schleife war doch letztes Jahr nicht dabei? Weiter gings, wir kamen ans Ufer der Altmühl. Worauf zwei der Hunde, die mich inzwischen überholt hatten, gleich abbogen, sich durch nichts beirren ließen und erstmal tranken. Tja, Verpflegungsstelle für sie!

 Eine Runde um den Sportplatz, und dann einen kleinen Pfad hoch. Ich wusste ja, bald gehts wieder runter und dann länger auf einen Asphaltweg. Dieses Jahr "nix da", immer weiter auf und ab auf dem kleinen Wioesenpfad oberhalb des Talbodens. Steil wieder runter, dabei zwei Läuferinnen überholt, die sehr unsicher auf den Füßen waren. Ich bin nun auch nicht gerade der "Bergab-Flieger", aber laufend geht es schon. Dieses Jahr nur ein kurzes Stück Asphaltweg, dann hoch und über einen schmalen Weg am Waldrand, mit ganz viel bumtem Herbstlaub, Richtung Burgsteinfelsen. Das Highlight! Hier muss man fast alpin ein bißchen hochkraxeln. Ärgerlich - eine Läuferin vor mir blieb andauernd stehen, weil sie nicht weiterkonnte - meine zweimaligen Bitten, mich vorbei zu lassen, ignorierte sie. Bis ich sah, die hatte Stöpsel in den Ohren und wohl Musik drauf. Also schrie ich dann fast, worauf sie sich umdrehte und mich bitterböse anguckte. Na toll. Jedenfalls vorbei und zügig den Berg hoch. Oben der professionelle Fotograf, der leider kein Bild für mich hatte. Ich Dussel hatte meine Windjacke geschlossen und man sah die Startnummer nicht!

Weiter in stetem Auf und Ab auf dem Bergrücken, gut zu laufender Singletrail, man musste nur die Füße heben, viele Wurzeln und Steine, die man im gefallenen Herbstlaub nicht sah. Ich war guter Dinge, lief prima, ein paar Läufer noch einkassiert, dann ging es schon raus auf die Magergraswiesen (wer dazu mehr wissen will, der schaue gern in der App natur.digital nach). Schwungvoll den Bergrücken runter, den letzten Kilometer nicht gebummelt, abbiegen zumZiel - ich war sicher, meine letztjährige Zeit von 76,etwas min. unterboten zu haben. Der Blick auf die Uhr und ich war geschockt: 79,34 min!

Da war ich auch bedient. Ich hatte zwar Frauchen "viel Laufspaß" gewünscht, das heißt doch aber nicht, dass sie extra langsam laufen soll, damit sie länger ihren Spaß hat! Hier unser "Finisherfoto" und ein Blick auf die Strecke. Dieses Jahr gab es statt des Lebkuchens übrigens eine sehr schöne Medaille! 



Die Heimfahrt war, nun ja, olfaktorisch herausfordernd. Denn Frauchen wollte erst zuhause duschen. Leider kam eine Vollsperrung der Autobahn dazwischen. Wir standen 1 Stunde fest. Drei Feuerwehrzüge, diverse Sanis usw. rasten an uns vorbei. Das ließ Schlimmes befürchten, aber als wir dann endlich weiterkonnten, sahen wir, dass es wohl bei Blechschäden geblieben war.

Fazit: eigentlich gelungener Lauf. Ach so,ja, nachzuliefern das Ergebnis: Frauchen hatte (Bruttozeitmessung) 79:50 min für die 9,96 km (laut Laufuhr), netto 79:20, damit 151. von 195 Startern und in ihrer AK Platz 3 (und es waren doch mehr als 3 Starterinnen in der AK)! Und die Strecke war laut ihrer Laufuhr knapp 400 Meter länger als 2024. Ich versuche mir also die Zeit schönzurechnen ...

Bis bald, Euer Iwan 

 

 

 

Montag, 13. Oktober 2025

152 km auf der Lieblingsinsel

 Hallo Leute,

wer uns kennt, weiß: Lieblingsinsel ist Mallorca. Wir sind  meist oben in Port d´Alducia, da gibt es neben einer wunderbaren langen Sandstrandbucht auch Hügel, Berge, Felder, und vor allem keine Ballermann-Touristen. Also für Herrchen, der baden und Strandspaziergänge machen will, und Frauchen, die wandern und viel laufen will, ideal. 

Nach dem aus mehreren Gründen abzuhakenden Septemberurlaub 2023 und dem ausgefallenen Herbst-Urlaub 2024 sind die Menschen also endlich wieder gemeinsam hingeflogen. Frauchen war ja inzwischen noch mehrfach dort, mit und ohne Oma, mit mir oder mit Assistenztrainer 2.Klasse Fozzie.

Warum ich so lange einleite? Damit Fozzie weniger Platz hat, zu Wort zu kommen, der schwätzt immer so unnötig. Dieses Mal war er wieder dran mitzufliegen. Und darauf zu achten, dass Frauchen meinen Trainingsplan einhält.

Der war aber ganz schön heftig, Iwan! Jeden Tag laufen, 3 längere Läufe, möglichst immer mit Höhenmetern und / oder Trailanteil. Plus in Vorbereitung auf das Trailrunning Festival in Salzburg Ende Oktober wieder viele Treppen steigen ... Da wir dieses Mal nicht in unserem gewohnten Hotel waren, sondern in einem mit "nur" 5 Stockwerken, musste Frauchen halt öfter die Treppen steigen. Sonst war es zweimal am Tag in den 8. Stock hochsteigen, jetzt dreimal am Tag und an 5 Tagen viermal in den 5. Stock.

Tja, von nix kommt halt nix, Fozzie!

 Ansonsten ist sie brav ihre km gelaufen. Sie hat da so Spezialstrecken, eine nennt sie "Rolling Hills" - da geht es vom Strand weg in die Felder und in den Wald, immer hoch und runter. Und ab ca. 300  Meter Abstand zum Strand sieht man kaum noch Läufer - aber die, die man sieht, grüßen. Dito die Einheimischen. Insgesamt war sie 152,14 km unterwegs, durchschnittlich 1 Stunde jeden Tag. Bei für sie herrlicher Sommerhitze!

Hier der Blick von unserem Balkon aus:

 

Herrchen  hat leider immer noch Rückenprobleme, daher waren es weniger Wanderungen als sonst. Einmal hat er sich auch hoch auf den Festungsberg bei Alaró bewegt, und war schwer genervt, als ich ihn dezent darauf  hinwies, dass ich im  Frühjahr auch schon da oben war! Also wirklich, ts ts. Die üblichen Maultiere dort oben haben sich jedenfalls sehr über Frauchens gespendete Banane gefreut.



Und abgereist sind wir auch pünktlich. Also nicht nur, weil der Rückflug entgegen aller bisherigen Erfahrungen (Freitag! Abend!) pünktlich war, sondern weil es dann ab Samstag für 1 Woche ergiebig regnen sollte ... Hier noch ein paar Fotos mit Sonnenaufgang und von einer Wanderung in der Serra de Levant, wo Frauchen mal so eben auf einen kleineren Gipfel hoch"sprintete" - unten stand als Angabe "Gipfel 30 min", Frauchen war nach 29 min oben, Bilder gemacht und wieder unten. 


 


Danke, Fozzie, der Fitnesszustand sieht gut aus. Und dass Du in diesem Hotel mal keine Bonbons oder Gutzis vom Zimmermädchen bekamst, hat Deiner Figur auch gutgetan! In den anderen Hotels gibt es ja immer etwas ...

Jetzt bin ich gespannt, wie Frauchen beim Altmühltrail nächsten Samstag abschneidet. 

Bis dahin, Euer Iwan 

 

 

 

Montag, 22. September 2025

Isar-Lauf 2025: wieder ein heißes Rennen

 Hallo Leute,

wir waren mal wieder in Lenggries fürs Wochenende - der Isar-Lauf stand an. Zum 6. Mal hatte ich Frauchen angemeldet, ganz uneigennützig, wie ich betonen möchte. Denn dass dabei Kuchen in rauhen Mengen für mich abfällt, beeinflusst meine Entscheidung ganz und gar nicht. Hüstel.

Eigentlich könnte ich es mir leicht machen und auf meine Berichte der vorherigen Teilnahmen verweisen. Same old, same old:

  • Das Wetter spielte das ganze Wochenende mit, Sonne pur, morgens zwar noch kühl, mittags 30 Grad
  • Ankommen, kleiner Spaziergang, Einlaufen, Samstag Wanderung, Sonntag das Rennen
  • Abends Pizza fassen beim Dorfitaliener (Spinat mit Gorgonzola, wie immer) 
  • Startgeld 24 Euro, dafür Medaille, zwei Proben (Sonnencreme und Fußbalsam) und Zielverpflegung 
  • Am Start in Lenggries am Kalkofen war der Bürgermeister nicht zu verstehen - gebt dem armen Mann doch auch mal das Megaphon, den Starter versteht man ja auch ...
  • Die Strecke ist traumhaft (Bilder vom Vortag, aber auch beim Rennen lief Frauchen meist allein für sich und hatte viel Freiraum):


     

    Brücke bei Arzbach, km 3


  • Im Ziel denselben Läufer wie im Vorjahr (aus Augsburg) getroffen, der mit seiner Zeit (s.u.) auch nicht ganz glücklich war. 
  • Viele Staus auf der Heimfahrt. 

Was war dieses Jahr anders?

  • Zu wenig Kuchen für mich. Viel zu wenig. Die Pensionswirtin hatte nicht gebacken. Der Dorfkonditor mit meiner Lieblingssachertorte hatte zu. Und den leckeren Aprikosenkuchen nach dem Zieleinlauf gab es auch nicht, dafür dieses Jahr Rhabarber. Essbar, aber der Aprikosenkuchen ist um Längen besser, wenn ich das als Kuchenconoisseur sagen darf.



  • Normalerweise setzt Oma Frauchen in Lenggries am Start ab und fährt mit dem Auto nach Tölz zum Ziel. Dieses Jahr fuhren wir alle nach Tölz, und Frauchen fuhr mit dem Shuttlebus zurück nach Lenggries zum Start. Hatte irgendwie was von Viehtransport ...
  • Andere Zeit als im Vorjahr. Indiskutable 69 min 07,1 sec für (nach ihrer Uhr) 10,12 km. O.k. es war heiß, sie hat sich bei km 6 einen Becher Wasser direkt über den Kopf geschüttet. Aber sooo langsam? Ich hatte auf 65 min gehofft ...
  • Platz 62 von 84 Damen, 4. in ihrer AK, noch 5 Männer hinter sich gelassen.

Die Erkenntnis: so ganz hitzeresistent ist Frauchen auch nicht mehr. Grund Corona? Wechseljahre? Aber sie verträgt es anscheinend immer noch besser als viele andere. Der Rettungswagen war wieder im Einsatz. Und sie hatte Hochachtung vor denen, die die 21 oder gar die 30 km absolvierten!

Und wenn ich mir das Wetter heute so anschaue: 10 Grad und Dauerregen, da kann ich nur sagen: "Wieder Glück gehabt!" 

Bis bald, Euer Iwan

 

 

Dienstag, 9. September 2025

Das wars dann mit uns, Achenseelauf!

 Hallo Leute,

ich bin verärgert. Sehr verärgert. Über die Organisatoren beim Achenseelauf.

Aber der Reihe nach. Anfang der Woche hat sich Frauchen nochmal eine kleine Erkältung eingefangen. Mittwoch sind wir dann wieder an den Achensee gefahren. Gewohntes Zimmer. Gewohnte Umgebung. Donnerstag kleine Wanderung mit 500 Höhenmetern, Frauchen hielt sich zu meinem Erstaunen ans Tapern, auch nur ein klitzekleiner Hoch-Runter-Wurzelpfad-Lauf danach.

Freitag schüttete es, und es wurde ungemütlich kalt. Und ja, ich habe schon den ersten Schnee der neuen Saison gesehen. Brauch ich nicht. Will ich nicht. War aber auch schnell wieder weg. Spätnachmittags dann der Schock. Mail vom Veranstalter des Achenseelauf mit "letzten Infos". Unter anderem: Zeitlimit 11:45 Uhr in Achenkirch. Was???

Früher gab es ja auch schon ein Zeitlimit, aber das war bei 12 Uhr. Also 2 Stunden. Die erste Teilstrecke bis Achenkirch sind knapp 15 km, ein bißchen wellig, aber Parkwege oder Asphalt. Also was fürs Tempomachen. Ab da dann rund 8,5 km sehr trailig, enger Pfad, steil Auf und Ab. Sprich Frauchen musste immer sehen, halbwegs kräftesparend nach Achenkirch zu kommen, und hat dann auf der zweiten trailigen Teilstrecke ordentlich Läufer eingesammelt. Weil die ganzen Nicht-Trailrunner dort ihre Schwierigkeiten haben. 

Das Ärgerliche war, dass dieses neue Zeitlimit erst in der Mail 1,5 Tage vor Start genannt wurde. Sonst hätte ich Frauchen gar nicht erst angemeldet. Denn sie hat immer so 1:35 bis 1:40 bis Achenkirch gebraucht, letztes Jahr sogar 1:42. Und da sie weit hinten im Feld startet, waren es auch immer schon 2 min plus, bis sie über die Startzeitmessung kam. Bei Nettozeitmessung ja vollkommen in Ordnung, aber nicht bei fester Uhrzeit in Achenkirch!

Lange Rede, kurzer Sinn: es wäre knapp geworden, sehr knapp, und auf dem zweiten Teilstück, für das sie immer so etwas über 1 Stunde braucht, haben sie 2:15 Stunden Zeit gelassen! Vollkommen idiotisch. Frauchen hat natürlich bei der Startnummernausgabe nachgefragt: Ja, das wäre richtig so, sie würden das Zeitlimit ernst nehmen, denn wer dann nicht da wäre, würde auch den Rest nicht packen. Auf ihren Hinweis, dass sie (neben vielen anderen) es nun schon 10 mal gepackt hatte - "ist halt so, musst Du halt schneller laufen". Unverschämtheit. Man hätte für sich weiterlaufen können, aber nicht mehr an an die Verpflegungsstationen gehen, keinen Anspruch mehr auf Bergrettung / Sanitäter (nicht dass ich das für Frauchen wünschte, aber falls was gewesen wäre), keine Medaille, keine Klassierung. Und dafür hat sie, wenn ich mich recht erinnere, rund 50 Euro Startgebühr hingelegt.

Wie gesagt, so kurzfristig ist das offen gesagt einfach nur unverschämt. Wir haben kurz beraten, aber ich kenne mein Frauchen. Sie will Spaß am Lauf haben. Und wenn sie 1:45 Stunde auf die Uhr schielen muss, und rechnen muss, ob sie den Cut off schafft - neee, das ist alles andere als lustig. Und ja, viele Schnellere können jetzt sagen: Mann, ist die lahm. Einen 7er-Schnitt kann doch wohl jeder laufen! Ja, Frauchen ist langsam. Aber stetig. Und läuft halt so ein Tempo auch in kupiertem Gelände. Wie gesagt, sie hat jedes Jahr auf dem zweiten Teilstück noch ordentlich Plätze und Zeit gut gemacht.

Also haben wir beschlosen. dass sie nicht startet. Und stattdessen von Pertisau aus zur Gramaialm und dann noch ein Stückchen Richtung Lamsenjoch läuft. Eine herrliche Strecke, tolles Bergpanorama, auch 2:18 Stunden unterwegs gewesen. 3 andere Trailrunner getroffen. Sie hatte kein Handy dabei, deswegen hier Fotos vom Mai von der Gegend:

 

Der Kaiserschmarrn danach war also wohlverdient.

Putzig war wieder unser kleines Ritual am Tag vor dem Lauf (Karwendelmarsch oder halt seit 2010 immer wieder der Achenseelauf): Minigolf in Maurach. Die Menschen gehen rein, der Betreiber guckt hoch und sagt "ach ja, ist ja Achenseelauf ..." Welch Erinnerungsvermögen, sie kommen nur einmal im Jahr dorthin. Und wie immer bei solchen Ritualen: Frauchen hat krachend verloren.

Nun ja, der Achenseelauf hat also eine treue Starterin verloren. In der Anfangszeit sehr familiär, mit Ziegen im Wagen, die vorneweg gefahren wurden. Und nun der Versuch, mit möglichst vielen Strecken und Regeln das Ganze aufzublähen. Schade.

In zwei Wochen gehts wieder in die Berge, dann die 10 km beim Isarlauf. Hoffentlich führen sie da nicht auch ein Zeitlimit ein ....

Bis bald, Euer Iwan 

 

 

Montag, 11. August 2025

Statt Madrisa-Trail: Achensee

 Hallo Leute, 

letzten Herbst hatte ich Frauchen für den Madrisa Trail angemeldet. Nun ja,  Bär denkt, Knie lenkt. Nach dem langwierigen Rumtun mit dem Knie im Frühjahr war klar: die Kondition für 30 km und die saftigen Höhenmeter würde Frauchen nicht mehr rechtzeitig herkriegen. 

Aber ganz auf Berge verzichten? Mit uns nicht! Also wieder unser Stammquartier am Achensee gebucht. Denn da hatte Frauchen schon seit Jahren eine ziemliche heftige Bergtour im Visier: das Steinerne Tor. Im Mai liegt bei der Querung oben im Rofan noch Schnee. Und wenn wir für den Achenseelauf oder den Karwendelmarsch dort sind, ist so ein Anstieg und vor allem steiler Abstieg auch nicht gerade förderlich für die Oberschenkel ...

Die Woche davor war das Wetter garstig. Scheußlich. Nass und kalt. Selbst zu Wochenbeginn schauderte es mich beim Blick aufs Thermometer. Allein die Wettervorhersage hielt mich bei Laune: sonnig, kein Regen, warm - ab Mittwoch. Unserem Anreisetag. 

Und was soll ich sagen? Wenn Engel, äh, Bären reisen .... Es war sonnig und heiß. Ein kurzer Abriss der Aktivitäten:

Donnerstag: langer Lauf von Achenkirch bis Pertisau, mit Dorfschleifen. Nachmittags kleine Wanderung mit Herrchen.

Freitag: die Tour, vom Achenseehof hoch über herrlich einsame Wald- und Bergpfade zum Steinernen. Tor. Erst nach 2 Stunden den ersten Menschen gesehen.


 Und oben - hier geht es zwischen diesen Felsen durch: 

Dann der Schock. Eine gar fidele Wandergruppe. Einer jodelte Frauchen direkt ins Ohr. "Landestypische Verständigung". Ach nee. Die anderen gruppierten sich lautstark zum Foto. Alles ungefähr 50 cm neben meinem ihre Brotzeit kauenden Frauchen. Nix mit Bergidyll. Nix mit Ruhe.  Frauchen machte sich an den steilen Abstieg (über 1.000 Höhenmeter). Und wollte eigentlich an der Dafalzer Alm einen Kaiserschmarrn fassen ... Angesichts der Horden dort ergriff sie die Flucht bergab, tolle Tiefblicke auf den Achensee inklusive:  



Und weil das ja noch nicht reichte als Tour, latschte sie auch schön doof von Buchau die 4 km bei über 30 Grad zum Hotel in Pertisau den Achensee entlang. Den Kuchen danach habe ich ihr aber gegönnt, so großzügig war ich, jawoll.

Samstag: erst eine kleine Wanderung mit Herrchen. Es war heiß, sehr heiß. Aber hilft ja nix, es trainiert sich nicht von selbst! Also habe ich Frauchen um 14 Uhr (ja, o.k. größte Mittagshitze, aber sie sagt doch immer, sie sei so hitzeresistent ...) rausgesetzt. Und sie ist brav über den unteren Seebergsteig hoch zur Pletzachalm und dann noch weiter Richtung Gernalm. Über den oberen Seebergsteig ging es dann zurück - dieser wurzelige Pfad ist einfach Laufspaß pur!

Später hatten wir dann noch unser Fotoshooting unten am Hochsteg in Pertisau. Ich habe mich todesmutig aufs Geländer in 14 Meter Höhe getraut. Wäre ich rückwärts runtergepurzelt, wäre ich im See gelandet ...  




Ich würde sagen, das Training für den anstehenden Achenseelauf passt soweit. Kondition kommt, Knie hält, Trittsicherheit beim Laufen ist auch wieder da. Das Einzige, was meinen Kumpel Trello und mich gestört hat: es gab keinen Kaiserschmarrn für uns! Also müssen wir uns bis Anfang September gedulden.

Bis bald, Euer Iwan