Hallo Leute,
wieder einmal waren wir zum Isarlauf nach Lenggries gefahren. Dieses Jahr war es herausfordernd, schon allein bis es zum Start ging: denn der Ausrichter hat gewechselt, von einem Tölzer Sportverein zum Skiclub Lenggries. Das hieß: keine vernünftige eigene Website mehr, ewig warten auf Anmeldemöglichkeit (obwohl dort stand: Anmeldung hier), bei der Startnummern- und Shirtausgabe "Samstag ab 16 Uhr" trudelten die Herrhschaften dann mal so gegen 16:10 Uhr ein und fingen an, überhaupt erstmal einen Tisch dafür aufzubauen ... Die vorab zu bestellenden Shirts hatten sie auch nicht dabei, man möge am Sonntag wiederkommen. Tja. Das verhieß nichts Gutes für den Lauf.
Das Wochenende selbst war wieder schön warm und sonnig. Kein Vergleich zum Wochenende vorher, wo es dauerregnete und schneite, die Schneereste sahen wir noch auf den Gipfeln. Ansonsten same procedure as every year: Ankommen, kleiner Spaziergang, dann ging Frauchen auf der kupierten Hausrunde (5 km) einlaufen, abends mit Oma zum Stamm-Italiener. Und weil sie zuhause in Nürnberg keine Spinat-Gorgonzola-Pizza kriegen, gab es die gleich auch nochmal am Samstag, zum großen Amüsement des Kellners! (Und ja, die ist so groß wie sie aussieht ...)
Ich widmete mich derweil dem Zwetschendatschi, das die Pensionswirtin mir servierte:
Fürs Startgeld von 24 Euro (Schnellbucher) gab es dieses Jahr tatsächlich erstmals auch ein paar Gutzis neben der Startnummer und der Medaille. Nämlich Pröbchen vom Tiroler Steinöl, Fußbalsam und Sonnenöl. Da sind wir bereits reichlich eingedeckt, das Zeug ist gut, aber gibt es auch beim Achenseelauf. So durfte sich Oma drüber freuen.
Am Sonntag Morgen dann schnell noch die Startnummer umgesteckt auf ein Longsleeve, denn es war wirklich recht frisch. Auch wenn es warm werden sollte - Frauchen hat da ja ein etwas anderes Wärmeempfinden als andere Personen, so ab 30 Grad meint sie so langsam, es wäre vielleicht ein bißchen warm. Nach den üblichen Toilettengängen (ist das eigentlich normal, vor einem Start mindestens 5 mal wohin zu wetzen?) fand sie sich am Start in Lenggries ein. Die 21 und 30 km-Läufer starten ja in Tölz, laufen hoch nach Lenggries bzw. noch ein bißchen weiter, drehen und dann links der Isar wieder runter nach Tölz. Die 10 km-Läufer starten in Lenggries in der Kalkofenstraße. Es war aber kaum jemand zu sehen, ca. 20 min vor dem Start. Ach, da war ja der Startbogen, der stand immer hin schon. Drumherum ein paar Läufer. Insgesamt waren es dann 103 Starter, also wirklich wesentlich weniger als in früheren Jahren. Auf einmal ging ein Mann herum, nicht irgendwie an Kleidung oder Ähnlichem als zum Orga-Team gehörig zu erkennen, und sagte "ich soll sagen, wir starten 5 min später". Aha. Dann brabbelte jemand etwas, der nächste Herr brabbelte etwas leider Unverständliches für die hintere Reihen - das war der Bürgermeister von Lenggries, ohne Mikro nur so ca. 5 Meter weit zu hören. Dann wurde wieder von 10 rückwärts heruntergezählt, getrötet und los ging es. Von wegen Nettozeitmessung - wie immer in Lenggries keien Zeitmessmatte, sprich die Uhr tickte schon, obwohl die hinteren Starter noch nicht durch den Bogen waren. So wie Frauchen. Ich will ja nicht zu kniepig rüberkommen, aber es macht doch 10 Sekunden aus.
Frauchen kennt ja die Strecke von unzähligen Trainingsläufen, jeden Stein, jede Wurzel, wo Schatten ist und wo die Sonne runterknallt. Hier ein paar Impressionen, am Tag vorher aufgenommen, aber viel voller war es dann auch nicht:
Frauchen war schnell im Rhythmus, und ab km 4 lief sie hinter einem Läufer konstant im gleichen Tempo - beide recht allein auf weiter Flur, ab und zu überholt von einem schnellen Halbmarathoni. Frauchen hatte natürlich gefragt, ob es den Läufer stört, wenn sie so ca. 5 Meter hinter ihm läuft, und ihm auch aus ihrer Wasserflasche etwas angeboten. Es gab zwar zwei VPs, aber lieber das Wasser bei der Hand haben. Denn es sind so zwischen km 4 und 8 längere Streckenabschnitte in der prallen Sonne, die Isarauen heizen sich auf. Tierische Zuschauer gab es auch:
Dann näherten sie sich schon Tölz, plötzlich rempelten zwei Halbmarathonis links und rechts an einer Engstelle an Frauchen vorbei und sie fast um. Unschön, kurzer Schreck. Aber dann ab ins Ziel. Dort wartete Oma, sie war mit mir und dem Auto nach Tölz gefahren. Und mich hat sie im Auto gelassen!!!!
Aber Frauchen wusste, was ich erwartete: den leckeren Aprikosenkuchen im Ziel. Ein Stück davon geschnappt, und mich holen gegangen für das Medaillenbild:
Beim Lauf selbst und im Ziel war die Orga dann gewohnt gut, die Helfer freundlich. Frauchen landete mit 1:04, 50 (inklusive der 10 Sekunden) auf Rang 48 von 62 Frauen, auf Rang 84 aller Starter, und Platz 3 ihrer AK. Mit der Zeit war ich sehr zufrieden, so schnell war sie dieses Jahr noch nie gelaufen über diese Distanz. Und sie war auch schneller als 2023.
Unschön: dass wieder einige Läufer kollabierten bei der Hitze. Einer direkt vor uns, als wir Richtung Auto an der Promenade (= Zielgerade) gingen. Es waren gleich auch andere Läufer da, die halfen. Beine hoch, er war ansprechbar, es war der an zweiter Stelle liegende Herr über die 30 km, Er wollte im Zielspurt noch den Führenden abfangen. Frauchen und ein anderer Herr, die beide noch Wasser dabei hatten, kühlten ihn auch gleich.
Naja, die Heimfahrt war dann weniger erfreulich. Viele Staus, obwohl die Ferien zu Ende waren. Das Wochenende hat sich aber gelohnt. Coach Iwan froh, Leben ebenso!
Bis bald, Euer Iwan